Im Geschäft mit Bieterverfahren mischt auch das 25-Mann-Unternehmen BGA Invest mit. Keine Hunderte-Millionen-Euro-Deals, sondern klein bis mittelvolumige Wohnungstransaktionen laufen über die geschlossene Internet-Plattform. Geschäftsführer Marco Schlottermüller sieht die Gesellschaft damit in einer Nische zwischen lokalen Maklern und großen Bieterverfahrens-Akteuren. Das Vermittlungsvolumen steigt, weil Wohnungen derzeit ohnehin der Renner sind, aber auch weil Kommunen aus der Defensive kommen.
Nach der Pleite der Häussler-Gruppe stockte das Seepark-Projekt in Stuttgart mehr als ein Jahr lang. Der erste Bauabschnitt war unvollendet, daher galt die Preisfindung als kompliziert. „Die Frage war: Ist das Begonnene nach zwei Wintern noch etwas wert, oder läuft es auf den Grundstückswert minus Abrisskosten hinaus“, sagt Schlottermüller und erinnert sich: Ein Gebot sei dem Hauptfinanzierer NordLB zu gering erschienen, er habe die in München ansässige BGA Invest eingeschaltet. „Nach unserer Bewertung waren wir überzeugt, dass mehr geht.“ Verkauft wurde Ende 2011, drei Monate nach Beginn des Bieterprozesses, an die GWG Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg und die Bietigheimer Wohnbau – und die toppten laut BGA-Chef das damalige Gebot um ca. 4 Mio. Euro.